fast 7000km....die längste Strecke in der Geschichte von Zlombol....
Und heute, nachdem Zlombol schon ein paar Wochen hinter uns liegt, kann ich nur sagen: es kam vieles anders als am Anfang geplant!
Manchmal ist es auch gut so, dass nicht alles planbar ist, sonst wäre es langweilig im Leben.
Mein Tagebuch Zlombol 2013
Katowice - Nordkapp
Es ist endlich so weit. Der Tag auf den wir so lange
gewartet haben ist da. Und wie jedes Jahr ist es auch diesmal hektisch. Seit
genau zwei Jahren nehme ich mir es immer wieder vor, mindestens eine Woche vor
Abfahrt fertig zu sein. Das Auto vorbereitet und Checklisten abgearbeitet zu
haben. Und wie schon die Jahre zuvor ist es auch dieses mal nicht möglich. Es
kommen immer wieder neue Aufgaben hinzu. Da fehlen noch Ersatzteile, es passt
am Auto etwas nicht oder geht noch in der letzten Woche vor der Abfahrt kaputt oder wir geben auf die
Schnelle noch ein Interview. Also, alles beim Alten.
checken und einstellen
noch schnell ein Interview
Egal. Spätestens am Freitag früh um 2 Uhr lassen wir alles
hinter uns und machen uns auf den Weg nach Polen.
Doch bevor es soweit ist, sorgt ein Ast, der hinter einer Kurve
quer über die gesamte Fahrbahn liegt für eine Schrecksekunde. Links die
Leitplanke, rechts ein Graben und der Wald. Somit ein Ausweichmanöver
unmöglich. Schnell unterwegs bin ich außerdem auch noch. Ein kurzer
Shitt-Gedanke und schon bin ich darüber gefahren. Ein verbogenes Nummernschild
und eine abgerissene Kennzeichenhalterung sind die Konsequenz. Ein, zwei Stück
Panzertape und Zlombol 2013 ist
gerettet.
Ab diesem Zeitpunkt läuft alles für die nächsten fast 700 km
ohne Probleme. Am Freitag Vormittag
erreichen wir Katowice, den Ausgangspunkt für die jährliche
Zlombol-Rallye.
Unsere Aufgaben für den Tag: im Hotel einchecken, einkaufen
– da Skandinavien teures Pflaster ist und am Abend die Startnummern für unsere
Rennboliden abholen. Danach nur noch chillen!
eine kurze Pause auf dem Weg nach Polen
in Katowice holen wir die Startnummern ab
2.Tag / Samstag – Der Start
Es hat abgekühlt, ich meine nur das Wetter.
Wir beseitigen die Spuren des nächtlichen Gewitters von unseren Autos. Trocken
müssen sie sein, damit die Startnummern und andere Aufkleber angebracht werden
können.
Wir frühstücken, packen unsere sieben Sachen und verlassen
das Hotel Richtung Katowice-Centrum. Zu dem Platz, von dem aus dieses Jahr
unter den Augen vieler Besucher, der einheimischen Presse und den TV-Vertretern
, die Rallye gestartet wird.
11.20 Uhr – der Start. Jetzt geht es richtig los. Das Ziel
der heutigen Etappe heißt Lomza, eine Stadt im Nord-Osten Polens. Etappenlänge
470km – vorwiegend Landstraßen.
Die größten Probleme machen uns heute die riesigen
Spurrillen in der Fahrbahn. Man kann sie als eine Art Autopiloten nutzen, so
lange es geradeaus geht. Sie sind so tief, dass wir richtig Mühe haben ohne
Funkenflug die Fahrspur zu wechseln.
Das Team Eduplay kämpft am heutigen Tag mit dem Abgasen, die
ständig ins Fahrzeuginnere gelangen. Schuld ist der Umbau bzw. die Verlängerung
der Karosserie nach hinten. Vergessen wurde dabei den Auspuff abzustimmen. Ein kurzer Halt bei OBI ist
notwendig. Und: ein Flexrohr und eine Schelle später ist das Problem behoben!
Nur das Auto sieht jetzt von hinten wie eine fahrende Dunstabzugshaube aus.
Um ca. 19 Uhr erreichen wir das heutige Ziel.
3.Tag / Sonntag
Heute fahren wir durch vier Länder: Polen, Litauen, Lettland
und Estland, um am ende des Tages Tallinn zu erreichen Etappenlänge fast
1000km. Und wie schon am Tag zuvor vorwiegend auf den Landstraßen.
Wir sind die Ersten beim Frühstück, um so früh wie möglich
zu starten. Das Kommando für heute lautet: fahren, fahren, fahren. Angehalten
wird nur zum Tanken. Das Wetter ist wechselhaft. Einmal schön sonnig und heiß
danach aber richtige Wolkenbrüche. Wie es sich rausstellt, verträgt der kleine
Lada diese heftigen Duschen überhaupt nicht. Der Fußraum steht in kürzester
Zeit unter Wasser. Mit einem Messer schlitzen wir Löcher in den Boden, damit
das Wasser ablaufen kann. Das freut den Klaus ganz besonders, nachdem er das
Fahrzeug wochenlang für den TÜV geschweißt hat.
Nach ca. 12 Stunden erreichen wir Tallinn, die Hauptstadt
Estlands. In einem Restaurant in der Altstadt verbringen wir den Abend.
4.Tag / Montag
Der Tag fängt hektisch an. Wir haben verschlafen d.h. kein
Frühstück, kein Duschen, schnell die Zähne putzen, anziehen, Koffer in die
Hände und rennen. Durch die Altstadt zu den Autos, denn in 15 min müssen wir an der Fähre sein. Es
war doch etwas zu lange an dem Abend zuvor. Gut, dass kurz nach 6 Uhr morgens
kein großer Verkehr in Tallinn herrscht. Wir wenden auf vierspurigen Straßen
und sind teilweise gezwungen die Einbahnstraßen gegen die Fahrrichtung zu
befahren. Alles nur um die Fähre rechzeitig zu erreichen, denn die ist schon
gebucht und bezahlt.
Wir erreichen sie in der letzten Minute. Jetzt können wir
uns für die nächsten 2,5 Stunden entspannen. So lange dauert es bis wir
Helsinki erreichen.
Jetzt nur noch 1000km durch die Wälder Finnlands und schon
sind wir auf dem Campingplatz
In Oulu, unserem Etappenziel. Nach 14 Stunden ist es soweit.
Unterwegs versuchen wir es mehrmals das Leck im Lada zu
lokalisieren. Leider ohne Erfolg.
Jeden Morgen muss der Lada Wasser lassen…ein braver Lada :-)
5.Tag / Dienstag
Heute geht es nach Inari, in Lappland. Etappenlänge 700 km und
das nur auf den Landstraßen. Um die Mittagszeit erreichen wir den Polarkreis
und die Stadt Rovini, in der, offiziell, der Nikolaus zu Hause ist.
Nach einer
kurzen Pause bei dem weißbärtigen Mann und seinen Rentieren machen wir uns auf
den Weg gen Norden.
Die Landschaft wird immer karger, es wird immer frischer und
die Sonne verschwindet gänzlich hinter den Wolken. Es regnet immer öfters.
Vielleicht haben wir es dem Wetter zu verdanken, dass wir auf die Bekanntschaft
mit den Stechmücken verzichten können. Nicht, dass wir nicht vorbereitet sind,
gewarnt wurden wir ja mehrmals.
Nach 11 Stunden Fahrt erreichen wir den Campingplatz. Weil
wir müde sind und das Wetter auch zu wünschen übrig lässt verzichten wir auf`s
Grillen. Wir gehen essen.
Bestellt wird vorwiegend Rentier-Steak! Lecker!
Von hier geht es ohne Umwege nach Oslo. Auf Landstraßen, nicht schneller als 80 km/h.
RESÜMEE
6 Tag / Mittwoch Nordkap – das Ziel
Die letzte Etappe ist nicht lang, nur knapp 400 km bis zum
Ziel. Es regnet teilweise in strömen und es macht überhaupt keinen Spaß
unterwegs zu sein. Die Stimmung ist gedrückt und die Hoffnung auf ein schönes
Wetter am Nordkap schwindet mit jedem gefahrenen Kilometer.
Nach etwa 2 Stunden geradeaus, nur rauf und runter geht es
immerzu, überqueren wir die Grenze nach Norwegen. Kurz darauf ist auf einmal
alles anders. Es regnet immer weniger, dafür bekommen wir die Sonne zu sehen
und zu spüren. Es wird wärmer, dementsprechend
auch die Stimmung. Auch Rentiere sind öfters zu sehen, entweder einzeln
oder in kleinen Herden flanieren sie teilweise über die Straße. Nur von den
Elchen keine Spur.
Langsam, im wahrsten Sinne des Wortes, kommen wir dem Ziel immer näher. Nur 80 km/h
sind hier erlaubt und wir versuchen uns daran zu halten, da die Strafen für zu
schnelles Fahren recht heftig ausfallen können.
Um den Nordkap zu erreichen, müssen wir noch durch den fast
7 km langen Tunnel durch. Es ist kein „normaler“ Tunnel, der jeder von uns
schon öfters befahren hat. Es ist ein Tunnel mit 9% Gefälle und 10% Steigung.
D.h. gerade aus runter und 200 Meter unter dem Meeresspiegel wieder gerade aus
rauf. Eine gute Bremse und eine funktionstüchtige Kühlung sind hier von existenzieller Bedeutung J
Wie es sich dann später rausstellt, war es für die kleinen, bis zum Dach (und
auch mehr) voll gepackten Fiat 126 eine richtige Herausforderung, Eine
Herausforderung im ersten Gang!
Nach dem Tunnel geht es nur noch Berg auf. Die schmale,
kurvige Straße bringt uns direkt zum Nordkap. Angekommen sind wir alle uns
einig: „wie ein Sechser im Lotto“. Blauer Himmel, Sonnenschein, frischer Wind –
wir sind am Ziel.
Wir genießen den Ausblick, die Weite, das Wetter. Noch ein
paar Fotos als Beweis und wir machen uns auf den Weg zum Campingplatz. Hier
warten schon viele Teams, die ihre Zelte aufgeschlagen haben. Gemeinsam feiern
wir die Zlombol Ziel-Party. Nur dieses Mal ist es etwas anders, es wird die
ganze Nacht nicht dunkel! Die Sonne geht zwar unter, es wird „grau“ aber das
war es auch schon.
7 Tag / Donnerstag
Hier und heute trennen sich unsere Wege. 2 Teams fahren
direkt nach Coburg, die kürzere Strecke durch Schweden. Wir dagegen, die
übrigen zwei Teams, wir fahren an der
West-Küste Norwegens, durch die Berge und Fjorde nach Hause. Das haben wir
schon im Vorfeld so geplant und ziehen jetzt konsequent durch.
Doch bevor es Richtung Alta gehen kann, unserem heutige
Ziel, muss noch die Aufhängung vom Lada überholt werden. Ein neuer Gummipuffer
sorgt dafür, dass der Stoßdämpfer nicht gegen die Karosse schlägt. Für den
Klaus überhaupt kein Problem, so oft wie er seinen kleinen „russen“ zerlegt und
zusammen gebaut hat.
Vom Nordkap nach Alta sind es „nur“ 240km, trotzdem brauchen
wir fast 5 Stunden. Schuld daran sind: auf der einen Seite die 80 km/h
Begrenzung und auf der anderen die Landschaft. Man kann nicht einfach
weiterfahren ohne ein paar Bilder gemacht zu haben.
Am Abend schlagen wir unsere Zelte auf einem einsamen
Campingplatz auf. Begleitet werden wir heute und morgen von drei befreundeten
Teams aus Polen. In einer lustigen Runde, am Lagerfeuer in einem Wigwam lassen
wir den Tag ausklingen.
8 Tag / Freitag
Heute fahren wir nach Narvik. Etwas mehr als 500 km und laut
Navi in 7 Stunden zu schaffen. Wir brauchen mehr als 11 Stunden. Und schuld
daran war eindeutig wieder die Landschaft. Um die Fjorde herum, beim
Sonnenschein und blauem Himmel. Zeitraubend ;-)
Bei einem der vielen Stopps entdecken wir in einer Garage,
gegenüber der Strasse einen alten Opel. Der Besitzer, ein norwegischer
Oldtimerfreund ist beeindruckt von unseren „Rennautos“ so dass wir nach einem
Gespräch unter der Gleichen auch sein Schätzchen in freier Natur bewundern und
ablichten dürfen.
Am Abend erreichen wir dann die Stadt Narvik. Hier
verabschieden wir uns von den anderen Teams, die über Schweden Richtung Polen
die Heimreise antreten werden. Bei schönem Wetter schlagen wir unsere Zelte auf
einem Campinglatz auf. Grillen ist angesagt.
9 Tag / Samstag
Das Wetter ist nicht mehr so schön. Es nieselt. Deswegen
beschließen wir heute etwas länger zu fahren als die letzten Tage. Als Ziel für
heute suchen wir uns Trondheim aus. 900 km entfernt, laut Navi 12 Stunden
Fahrzeit. Auch die Fähre müssen wir heute, auf dem Weg dorthin, in Anspruch
nehmen.
Doch bevor wir den Campingplatz verlassen, muss noch kurz am
Lada geschraubt werden. Die Radlager müssen nachgezogen werden. Peanuts.
Da es ständig regnet liegen wir gut in der Zeit. Wenige
Stopps, wenige Bilder.
Doch die Rechnung geht trotzdem nicht auf. Wir schaffen
gerade mal 250 km heute.
Schuldfrage? Die Fische! Bevor wir zu der Rallye aufgebrochen
sind, haben wir noch in der letzten Minute uns Angelruten und Zubehör besorgt.
Geschichten zum Thema Angeln und Norwegen haben wir im Vorfeld viele gehört.
Jetzt wollten wir es selbst ausprobieren.
Als wir an einer einsamen Bucht vorbeifahren, in der ein
Steg ziemlich weit ins Meer ragt, ist es endlich so weit. Egal dass es nieselt
und windig ist. Der „Jagdinstinkt“ ist definitiv geweckt und wir sind nicht
mehr zu bremsen. Nach zwei Stunden haben wir zwei Dorsche und zwei Lachse im
„Netz“. Genug für vier Leute zum Abendessen. Die Fische werden an Ort und
Stelle ausgenommen und gesäubert. Jetzt müssen wir nur noch so schnell wie
möglich einen schönen Campingplatz finden.
Unsere Wahl fällt auf einen 4 Sterne
Campingplatz in der Nähe der Stadt Fauske. Wir mieten uns einen großen
Campinghaus und dazu noch eine Grillhütte. Es dauert nicht lange und die Fische
liegen, gewürzt und in Alufolie eingewickelt, auf dem Grill. Zum Campingplatz
passend – ein vier Sterne Abendessen
10 Tag / Sonntag
Heute geht es nach Trondheim, die Stadt die wir uns schon
gestern als Ziel ausgesucht haben. 650
km, 9 Stunden Fahrt. Das Wetter ist wechselhaft. Wie immer relativ viele Stopps
um Bilder zu machen. Vor allem, als wir nach etwa 70 km den „Arctic Circle“
erreichen.
Man will diese Momente
einfach genießen und als „Pixelwerk“ mit nach Hause nehmen. Die Landschaft, die
Natur, das Gefühl. Großartig und unverwechselbar.
Den Polarkreis haben wir verlassen und Trondheim kommt immer
näher. Unterwegs treffen wir eine kleine Gruppe von Oldtimerenthusiasten. Wie
immer kommen wir schnell ins Gespräch. Hobby verbindet!
Am Abend erreichen wir Trondheim. Die Stadt begrüßt uns mit
einem Naturschauspiel par excellence. Die untergehende Sonne taucht alles in
eine feuerrote Farbe. Man hat das Gefühl, dass sogar das Wasser brennt.
Atemberaubend.
11 Tag / Montag
Für heute haben wir als erstes eine Stadtbesichtigung
geplant, denn Trondheim ist mit 180 Tsd. Einwohner die drittgrößte Stadt
Norwegens. Viel Land, viel Natur, wenig Menschen. Das ist Skandinavien.
Und ich
kann nicht sagen, dass mir persönlich das nicht gefallen würde. Im Gegenteil. Man
kann sogar mitten auf der Landstraße „parken“ um Bilder zu machen, ohne
jemanden zu stören. Denn es kommt sowieso
keiner so schnell vorbei.
Ein Kaffee auf dem Marktplatz, eine norwegische Wurst in der
Imbissecke, viele Studenten, viel Kultur, eine schöne Altstadt, bunte Häuser
und natürlich vieles davon auf den unzähligen Bildern festgehalten. So werden
wir diese Stadt in Erinnerung behalten.
Jetzt machen wir uns auf den Weg zu den Trollstigen. Für den
Klaus und für mich das Ziel schlecht hin. Egal mit was, egal wie….wir müssen
hin!
300 km sind es bis dahin. Dazu kommen noch zwei Fahrten mit
der Fähre und zahllose Tunnel. Von den letzteren haben wir in den vergangenen
Tagen jede Menge gesehen und gefahren. Mal rauf, mal runter, mal im Beton, mal
in Naturstein gehauen. In jeder erdenklichen Variation. Wahnsinn.
Es wird langsam dunkel als wir kurz vor den Trollstigen
stehen. Um diese Gegend richtig genießen zu können und damit wir nichts
verpassen, entscheiden wir uns die Fahrt auf Morgen zu verschieben. Wie schon
die letzten Tage wird ein Campingplatz zu unserem Nachtlager.
12 Tag / Dienstag
Der Tag der Trollstigen. Das Wetter ist nicht berauschend,
ist mir aber absolut „Wurscht“. Ich will einfach mit dem Auto in die Berge. Mal
wieder enge Straßen fahren, mal wieder Kurven fahren, mal wieder den Motor
heulen hören – Mensch ich brauche wieder Adrenalin!
Dafür ist der Polonez nicht unbedingt das richtige Gerät aber man nimmt was man
aktuell zur Verfügung hat. Das ist so ähnlich wie mit dem Durst, auch ein
alkoholfreies trinkt man irgendwann mal :-)
Mal langsam, mal schnell fahren wir die Berge hinauf. So
richtig nach Lust und Laune, da es hier kaum Verkehr gibt.
Bis wir die
Trollstigen bei leichtem Regen erreichen
Hier machen wir noch zu Fuß einen kleinen Spaziergang zu den
Aussichtsplattformen. Von hier oben, sieht die Straße und die Fahrzeuge, die sich
von unten die Passstraße hoch quellen, wie Spielzeuge aus. „Wie eine
Carrera-Bahn“ ist mein erster Gedanke, der mir in diesem Moment durch den Kopf
schießt.
Also los! Wir fahren runter. Elf Haarnadelkurven mit teilweise
12% Gefälle. Wie geil ist das denn! Ich versuche langsam zu Fahren, nicht weil
es eng ist oder weil es teilweise keine Leitplanken gibt. Nein! Nur um jeden Meter dieser Straße, die Berge
und die Wasserfälle zu genießen.
Im Tal angekommen qualmt es heftig aus den Radkästen, obwohl
ich die ganze Zeit im zweiten Gang unterwegs war. Ein kurzer Check – alles ok,
ist nur der Bremsscheibenlack. Jetzt ist er so richtig eingebrannt! Irgendwann
mal komme ich wieder um die Trollstigen von unten zu befahren – ist mein Schwur
an diesem Tag.
Als nächstes steht die Hauptstadt Norwegens auf unserem Plan.
Wir machen uns auf den Weg. 450 km bis nach Oslo.
Das Wetter ist wieder schön. Sonnig und wärmer. Da
Lillehammer auf dem Weg liegt beschließen wir dort eine kurze Pause einzulegen.
Die Stadt ist weltberühmt geworden durch die Ausrichtung der Winterspiele im
Jahr 1994.
Für uns wird es aber, auch als die Stadt mit dem Elchburger im Gedächtnis bleiben, den wir hier zu Mittag verspeist haben.
Für uns wird es aber, auch als die Stadt mit dem Elchburger im Gedächtnis bleiben, den wir hier zu Mittag verspeist haben.
Von hier geht es ohne Umwege nach Oslo. Auf Landstraßen, nicht schneller als 80 km/h.
Am Abend sind wir da, auf einem Campingplatz oberhalb der
Stadt. Der Ausblick ist unbezahlbar!
Auch nicht mit der VISA- Card :-)
13 Tag / Mittwoch
Den ganzen Vormittag verbringen wir in der Hauptstadt. Oslo,
eine wunderschöne, saubere Stadt, die trotz des vielen Verkehrs, der vielen
Menschen und Touristen eine gewisse Ruhe, Verschlafenheit und Sicherheit
ausstrahlt. Von Hektik keine Spur.
Es fehlt uns schwer Abschied zu nehmen, da es mit Sicherheit
hier noch viel mehr zu bewundern, zu bestaunen und zu entdecken gibt. D.h für mich noch einmal hierher kommen und Zeit
mitbringen!
Von Oslo aus fahren wir nach Kristinsand. Die 350 km
entfernte Stadt, ist die Letzte die wir in Skandinavien besuchen. Von hier aus
geht morgen früh unsere Fähre Richtung Dänemark.
Am Abend geben wir die letzten norwegischen Kronen in der
Altstadt der kleinen Hafenstadt aus.
Die letzte Nacht und der letzte Campingplatz in Skandinavien.
Die letzte Nacht und der letzte Campingplatz in Skandinavien.
14 Tag / Donnerstag
Nix Ausschlafen! Um 7.30 Uhr legt unsere Fähre ab. Nach nur
2 Stunden Fahrt erreichen wir Dänemark.
Ab hier gibt es nur Leitplanken zu sehen, da wir auf der Autobahn Richtung Hamburg unterwegs sind. Diese Stadt steht als das letzte Ziel auf unserem Zettel.
Ab hier gibt es nur Leitplanken zu sehen, da wir auf der Autobahn Richtung Hamburg unterwegs sind. Diese Stadt steht als das letzte Ziel auf unserem Zettel.
Am Nachmittag erreichen wir, wie gewohnt ohne Probleme, die
Hansestadt. Und sofort war es wieder zu spüren die Hektik, der Stress und die
damit verbundene Geduldlosigkeit. Germany hat uns wieder! Ein Hupkonzert, weil
wir nicht schnell genug an der Kreuzung abbiegen bestätigt/bekräftigt dieses
Gefühl.
Hauptbahnhof Hamburg
Hauptbahnhof Hamburg
RESÜMEE
Am Freitag, den 23.08.2013 gegen 18 Uhr ist nach 15Tagen
Fahrt, fast 8000 km durch 8 Länder Europas, in 2 Fahrzeugen die zusammen 66
Jahre auf dem „Buckel“ haben, nach kleinen Havarien und großem Abenteuer, die 7.
Edition des Zlombol für uns offiziell zu ende gegangen. Wir waren wieder in
Coburg.
Und wie jedes Jahr, ist die häufigste Frage die uns nach der
Rallye gestellt wird….
wie war es?
Gigantisch! Ist meine persönliche Antwort. Am Tag, an dem es
offiziell bekannt wurde wohin die Reise 2013 hingehen wird dachte ich noch: „na
jaa….“ Während der Vorbereitungen auf das Abenteuer, bei der Planung der
einzelnen Etappen wuchs in mir langsam die Skepsis. Vor allem wenn ich mir die
Strecke auf der Landkarte angeschaut habe. Ob die Fahrzeuge es schaffen? ob wir
alles richtig geplant haben und ob das Alles doch nicht zu viel wird? Und jetzt
nach über 2 Wochen hinter dem Lenkrad kann ich nur sagen: alles Quatsch. Es war
besser als gedacht.
Wir haben wieder ein großes Stück von Europa gesehen und
auch geschmeckt!
Die Länder des Baltikums, Finnland mit Lappland und den
Polarkreis. Das eigentliche Ziel, den Nordkap, mit der kargen Landschaft, dem
Ausblick auf das Unendliche der Meere und die weißen Nächte, als die Sonne nur
für kurze Zeit hinter dem Horizont verschwunden ist.
Ach ja… da waren auch
noch die Fjorde. Mit dem stahlblauen
Wasser in dem sich der Himmel und die gewaltigen, schneebedeckten Berge
Norwegens gespiegelt haben.
Wie es in einem bekanntem Lied heißt: „über tausend Brücken
musst du gehen“ so musst du über tausend Tunnel überqueren um Norwegen in
seiner großen Vielfalt zu sehen. Um Rentiere in ihrer natürlichen Umgebung zu
erleben und die frische, klare Luft des hohen Nordens atmen zu dürfen. Die Mühe
war es auf jeden Fall wert.
Wir haben die Altstadt von Tallinn gesehen, wir haben ein
Steak vom Rentier probiert, wir haben Fische im Meer geangelt und uns sogar
einen Elchburger schmecken lassen. Helsinki, Trondheim, Lillehammer und Oslo
haben wir auch kurz besucht.
Auch viele interessante Menschen haben wir kennen gelernt
und neue Freundschaften geschlossen.
Erspart geblieben sind uns große Defekte, unangenehme Überraschungen
und die Stechmücken, vor denen uns viele gewarnt haben und auf die wir gut
vorbereitet waren.
Alles das war Zlombol 2013 und in keinem Reisebüro zu
buchen! Und eins steht jetzt schon fest
- egal wo es 2014 hingeht wir werden dabei sein.
Sollte jemand vor Zlombol die Frage stellen „Warum machst du
da mit?“ oder „Für was all die Strapazen?“ sage ich nur: lese es mal genau
durch! Genau deswegen! Und nicht zu vergessen für die Kinder. Denn Zlombol hat
auch eine karitative Seite.
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